
Wir laufen im Morgengrauen los – aber es hilft kaum. Hitzewarnung für Venetien. Schon um 6 Uhr ist es heiß. Wandern ist nur noch bis mittags möglich, die Etappen deshalb kürzer als in den Alpen, aber härter für uns. Im Herzen sind wir Bergmenschen, das Gehen im Flachen ist nicht unseres. Heute besonders nicht.
Wir verlassen Ponte della Priula über die große Brücke und folgen dem Piave Richtung Süden, bis zum kleinen Ort San Bartolomeo.
Es ist die hässlichste Etappe der Tour. Staubige Schotterwege, ein grasiger Hochwasserdamm, endlose Asphaltstraßen. Flirrende Luft, weit über 30 Grad. Das macht keinen Spaß, wir verstehen jeden, der hier in einen Bus steigt.




Trotzdem laufen wir weiter. Sind froh, dass wir uns haben und uns gegenseitig aufmuntern können. Der Kopf muss jetzt wollen, die Füße tun es nicht mehr.
Wir nutzen jede Abkühlung, eine Badestelle am Piave, einen schattigen Platz. Um 12 Uhr sind wir platt und kommen zum Glück am Hotel an. Duschen, essen, erholen.
Und wissen, dass das Ziel näher rückt, das Meer. Das ist ein verrücktes Gefühl. Einerseits wollen wir endlich ankommen, am liebsten zwei Etappen auf einmal schaffen. Andererseits würden wir am liebsten für immer zusammen weiter diese Tour gehen – wenn auch in den Bergen.
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