
Es ist heiß. Der heißeste Tag bisher. Oder wir merken es erst jetzt, weil wir nun nicht mehr durch die Berge, sondern durchs Veneto und damit durch Weinreben laufen.
Unsere Etappe führt von Revine nach Refrontolo, nur vier Stunden. Absichtlich haben wir heute und morgen kürzere Strecken eingeplant. Und das ist gut so.
Denn die Hitze steht schon früh am Morgen auf den Straßen. 35 Grad zeigt die Uhr. Wir schwitzen und trinken pausenlos. Der Weg ist dabei überraschend schön, leicht hügelig führt er durch Prosecco-Reben und Olivenhaine, vorbei an riesigen Gutshöfen mit Natursteinmauern und bunten Fensterläden. Zikaden zirpen.









Nur stehenbleiben geht nicht, dann werden wir sofort von Mücken zerstochen. So stapfen wir relativ schnell durch die Hitze. Als das Ortsschild von Refrontolo auftaucht, sind wir platt und froh. Nachmittags ist wandern unmöglich, zu schwül, zu kräftezehrend.
Der schönste Moment heute erwartet uns dann bei der Ankunft am Casadesergio. Das kleine Agritourismo liegt mitten in den Reben und wirkt wie aus einem Vintage-Film. Schiefe Holztische und bunte Stühle stehen vor dem Eingang, eine Sofaecke mit rosa Polstern, daneben übergroße weiße Milchkannen. Flieder blüht, in den Bäumen hängen Lichterketten. Es ist ruhig und friedlich.
Unser Zimmer ist eine gemütliche Villa Kunterbunt, aber blitzsauber und heimelig. Und das schönste: die herzliche Begrüßung. Wir bekommen eine Flasche Prosecco, Wasser und geröstetes Brot auf ein Tischchen im Schatten gestellt – und sollen uns einfach nur noch ausruhen.
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